Pflege zu Hause: Tipps & Tricks für die Organisation und Durchführung

Die häusliche Pflege ist ein Gemeinschaftsprojekt in vielen Familien. Das deutsche Sozialsystem erlaubt es, Angehörige im eigenen Zuhause zu pflegen, doch die häusliche Pflege wird nicht einfach. Das sollte jedem klar sein, der sich dafür entscheidet. Manchmal tritt der Fall unerwartet auf, zum Beispiel nach einem Schlaganfall, dann ist es wichtig, schnell zu reagieren und die notwendigen Maßnahmen einzuleiten.

Pflegekasse benachrichtigen

Die tägliche Pflege eines lieben Menschen zu Hause kostet nicht nur Nerven, sondern auch viel Geld. Die Meldung der häuslichen Pflege an die Krankenkasse ist daher der erste Schritt, den Sie gehen müssen. Wenn sich die bedürftige Person noch im Krankenhaus befindet, wenden Sie sich an Ihren Sozialdienst. Wurde vorsorglich eine private Pflegeversicherung abgeschlossen, ist dies ebenfalls unverzüglich zu melden. Hilfe gibt es bei Pflegeberatungsstellen.

Beantragen Sie die Pflegestufe

Auch wenn die plötzliche Pflegebedürftigkeit eine psychische Belastung darstellt, müssen Sie sich mental organisieren und an die finanziellen Folgen denken. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie so früh wie möglich eine Pflegestufe beantragen. Das Wort „pünktlich“ ist ernst zu nehmen, denn die Auszahlung beginnt bereits am Tag der Antragstellung.

Bereiten Sie sich auf einen Besuch des MDK vor

Ein Experte kommt zu Ihnen nach Hause. Zu diesem Termin sollten Sie nie unvorbereitet sein. Der Assistent des MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) stellt dem Behandlungsbedürftigen Fragen oder kleine Aufgaben, die auf den ersten Blick kurz erscheinen, aber bei der Auswertung notwendig sind. Haben Sie bereits einen Pflegedienst beauftragt, bitten Sie einen Mitarbeiter zu kommen. Je mehr Menschen Auskunft über den Zustand der zu behandelnden Person geben können, desto besser. Die häusliche Pflege wird von der Krankenkasse begutachtet, aber der MDK unterstützt Sie auch bei Schwierigkeiten und hatte in Form von Lektüre und Anlaufstellen auch immer die richtigen Ansprechpartner dabei.

Was ist Pflegegeld?

Pflegebedürftige werden zu Hause betreut und erhalten Pflegegeld. Dieses dient dazu, pflegenden Angehörigen einen finanziellen Ausgleich für ihre Pflegeleistungen zu zahlen. Eine kombinierte Pflege ist auch möglich. Bei der Pflege zu Hause und der Inanspruchnahme von einem Pflegedienst spricht man von einer Kombination aus Geld- und Sachleistungen.

Häusliche Pflege trotz Vollzeitbeschäftigung

Das größte Problem bei der Organisation einer täglichen Pflege ist die Koordination von Arbeit und Pflege. Auch wenn Sie Beruf und Privatleben getrennt halten, muss Ihr Arbeitgeber Bescheid wissen. Im besten Fall können Sie eine Pflegezeit beantragen. In dieser Zeit bekommen Sie Leistungen von der Pflegekasse des zu pflegenden Angehörigen. Eine 24h-Pflege ist möglich oder Sie nehmen eine Tagespflege in Anspruch.

Die meisten Krankenkassen bieten ihren Mitgliedern kostenlose Pflegekurse an. Hier werden unter anderem gute Tipps zum Tragen und Heben eines Pflegebedürftigen gegeben, Hygienefragen beantwortet und vor allem kann man sich mit anderen pflegenden Angehörigen austauschen.

Wie ist die Wohnsituation und das Lebensumfeld?

  • Ist das Bad groß genug oder muss es modernisiert und barrierefrei gestaltet werden?
  • Soll eine Dusche anstelle einer Badewanne installiert werden, sind Haltegriffe notwendig?
  • Ist die Tür breit genug?
  • Für den Badumbau übernimmt die Pflegekasse einen Zuschuss von bis zu 4.000 €.
  • Können Umrüstungen in einer Mietwohnung durchgeführt werden?
  • Müssen Sie unter bestimmten Umständen umziehen?
  • Pflegeheime bieten ein Probewohnen an

Hilfsmittel-Checkliste für häusliche Pflege

Checkliste, was benötigt werden könnte:

  • Rollstuhl, Rollator oder Elektromobil
  • Toilettenstuhl oder Toilettensitzerhöhung
  • Treppenlift
  • Pflegebett oder eine spezielle Matratze
  • Gehhilfen
  • Badewannen- oder Duschsitz
  • Hausnotrufsystem
  • Hilfsmittel und Verbrauchsmaterial

Welche Vollmacht benötigen Sie?

Ohne Vollmacht/Patientenverfügung ist es nicht möglich, im Namen des Pflegebedürftigen zu handeln. Die Krankenhäuser, Ärzte, Banken usw. geben ohne Vollmacht keine Informationen. Um eine Handlungsunfähigkeit zu vermeiden, sollte dem Pflegebedürftigen oder anderen Angehörigen der Umfang der Vollmacht erläutert werden. Das Thema „Vollmacht“ sollte in Familien und Lebensgemeinschaften dann besprochen werden, wenn sich alle bester Gesundheit erfreuen, denn wenn der Pflegefall akut wird, dann kann es für rationale Entscheidungen zu spät sein.

Sonstiges

  • Antrag auf Befreiung der Zuzahlung für Medikamente
  • Schwerbehindertenausweis beantragen
  • Welche Sport- oder Bewegungsangebote gibt es für pflegebedürftige Menschen in Ihrer Nähe?
  • Um Einsamkeit zu vermeiden, kann man Möglichkeiten erweitern oder entwickeln, um soziale Verbindungen aufrechtzuerhalten.

Wenn Sie weitere Tipps und Empfehlungen für die häusliche Pflege haben, dann schreiben Sie uns gerne einen Kommentar unter diesen Artikel. Lesen Sie auch unseren Artikel über die Zeitarbeit in der Pflegebranche.

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